Melchior Diepenbrock übersendet Leo Thun einen Korrekturabzug des vor wenigen Tagen zugesandten Hirtenbriefes. Dieser Entwurf kann zur Veröffentlichung in Zeitungen verwendet werden, sofern Thun keine ernsthaften Bedenken dagegen einzuwenden hat. Bezüglich der von Thun gewünschten Hinweise zu einer nicht näher genannten Person hat der Fürstbischof erste Nachforschungen eingeleitet, deren Ergebnis er Thun – sobald bekannt – mitteilen wird.
Der Brief ist im Nachlass unter der SignaturA3 XXI D50 abgelegt. Allerdings handelt es sich bei dem
vorliegenden Schreiben nicht um eine Beilage, sondern um einen
eigenständigen Brief. Er schließt inhaltlich an den Vorhergehenden an,
daher wurden die Briefe bei deren Ordnung wohl unter einer Signatur
zusammengefasst. Hier wurden die Briefe wieder einzeln
aufgenommen.
Beilage: Gedruckter Korrekturabzug eines Hirtenbriefs
von Diepenbrock. Der handschriftliche Entwurf für diesen Druck findet
sich als Beilage zum Brief, Melchior Diepenbrock, Breslau, 5. Mai 1850, Sign. A3 XXI D50.
Der Druck wurde hier nicht transkribiert, da er weitgehend mit dem
Entwurf übereinstimmt.
Eurer Excellenz
beehre ich mich, nachträglich zu meinem vorgestrigen ergebensten Schreiben
anliegend einen Correcturabdruck des Hirtenbriefes zu übersenden, wonach der
Abdruck in Ihren dortigen Blättern erfolgen könnte, falls nicht Hochdieselben
ernstliche Bedenken gegen die Zweckmäßigkeit seines
Inhaltes und seine Angemessenheit für den Augenblick gefunden haben, worüber ich
Ihrer Mittheilung heute oder morgen entgegensehe. Ich lasse ihn hier inzwischen
noch nicht reindrucken und ausgeben, sondern warte damit auf diese
Mittheilung.
Wegen der gewünschten Personalnotizen habe ich geeignete
Erkundigungen eingeleitet und hoffe recht bald das Ergebnis mittheilen zu
können.
Mit aufrichtigster dankbarster Verehrung
Eurer Excellenz
gehorsamst ergebenster
Melchior Fürstbischof
Breslau, den 8. Mai 1850
P.S. Ich habe am Schlusse noch eine zeitgemäße Einschaltung angebracht.